Original von Wüstenfuchs
Fragen, welche anscheinend aufgrund eines nicht ausführlichen Durchlesens hier als Post verfasst werden, werden von mir nicht beantwortet!
Ich bin nicht eure Amme!
So, hier der versprochene Guide zu den von mir gelobten LiFePo Akkus mit "Feldbericht" und einem Beispeil wie ich die Akkus mache, baue und nutze.
Der Bericht ist von meinem Bruder und mir verfasst worden:
Hintergrund
Eine kleine Einweisung zu den Lithium-Eisen-Phosphat (LiFe-PO4, kurz "Lifepo") Akkus des Herstellers A123-Systems aus den USA
womit z.b "Dewalt" Elektrowerkzeuge ausgestattet werden. Es gibt zwar auch andere Hersteller dieser Akku Technologie aber nur
diese haben sich als besonders geeignet gezeugt. zudem gibt es mit den A123 Akkus auch mehr Erfahrung.
Der Hersteller der Zellen über die ich hier aussagen treffen kann ist A123-Systems in den USA und ausschließlich dieser!
vieles beruht auf hören-sagen, Erfahrungsberichte anderer Modellbauer, Herstellerangaben und eigenen Erfahrungen welche vieles
"unglaublich erscheinende" soweit bestätigt haben. für 100%ige Richtigkeit kann ich zwar
nicht garantieren, dennoch ist dieser text mit bestem gewissen verfasst!
Was sind denn nun "LiFEPo"s?
Diese modernen Zellentypen könnte man quasi eine Weiterentwicklung der Lithium Ionen Akkus nennen. Sie sind auf hohe
Strombelastbarkeit, Zyklenfestigkeit, Betriebssicherheit und Lebensdauer ausgelegt. Im vergleich zu NiCd oder Nimh Akkus sind sie
immer noch deutlich leichter und haben eine hohe Energie- und Leistungsdichte, etwas unterhalb der von aller neuesten
Lithium-Polymer Akkus, welche für AS allerdings kaum bis gar nicht zu gebrauchen sind.
Die "LiFePo" Zellen wurden ursprünglich für den Werkzeugmarkt hergestellt (Akkubohrschrauber), ist diesen sind sie heute etabliert (Hersteller Derwalt) und zu Beginn gab es die Zellen auch nur über diese Akkupacks der Elektrowerkzeuge, indem diese dort einfach ausgebaut wurden. Mitterweile sind die auch einzeln zu haben oder fertig konfektioniert, wie mein Angebot, im "Wunschpack".
Anwendungen
Findige Modellbauer, ständig auf der Suche nach den neuesten Akkus (siehe li-po, li-Io), haben die Akkus vor ein paar Jahren für ihr Hobby entdeckt.
Seit ca 2005 werden sie dort besonders in der "Heliscene" verwendet, wo pro Flugtag großen Energiemengen in kurzer zeit "verbraten" werden. Sie können mit entsprechendem Equipment in unter 15min aufgeladen werden, ohne dabei heiß zu werden oder schaden zu nehmen.
Also kann ein einzelner Akku für den ganzen tag Energie liefern. früher mit 30-60min Wartezeit brauchte man mindestens 2 Akkus.
Bei Hochstromanwendungen sollten die NiMH Zellen nicht mehrmals am tag geladen werden also brauchte man so viele Akkupacks wie oft man eben fliegen/fahren wollte - das alles ist nun vorbei!
Die Zellen gelten aber auch heute noch als Insidertipp für alle anderen Sparten: Flächenmodelle, Autos, Boote etc.. Einziger nachteil im Modellbaubereich gegenüber den sich bereits etablierten
Lithiumpolymerakkus ist ein etwas höheres gewicht bei gleicher Energiemenge und bei Hochstromanwendungen, (jenseits 50A) etwas geringere Leistung. Gerade bei Flugmodellen kommt es manchmal
auf das letzte Gramm oder das letzte Watt an Leistung an, aber fliegt man keine Wettbewerbe ist man schnell wieder bei den Lifepo wegen ihrer vielen Vorteile, wie ich gleich noch erläutern werde.
Vorteile
Aufgrund ihres Ursprungs (Werkzeugmarkt) sind sie für entsprechend hohe Ladezylklenfestigkeit und Lebensdauer ausgelegt, bei schonender Behandlung sollen 5000Zyklen möglich sein. Bei modellbautypischer Hochstrombehandlung (Laden in 15min, Entladen in 10min) und weniger geht das eher gehen 500Zyklen
Bei Airsoft Anwendung vermutlich deutlich über 1000Zyklen (!). Bis dahin verlieren sie ca 20% ihrer Kapazität aber sind dann deswegen noch keineswegs kaputt.
Der Innenwiderstand ist bei diesen Zellen über ihre Lebensdauer hinweg erstaunlich konstant deutlich besser als bei den Entwicklungsstufen der NiMh Zellen welche zum teil nach 50mal (!) laden durch hohen Kapazitäts- und Leistungsverlsut zu nichts mehr zu gebrauchen waren.
Das gleiche Problem haben lipos welche ca. 150-250zyklen eingesetzt werden können, diese altern vor allem auch allein durch Lagerung!
All das kennen die LiFePos nicht!
Hier mal die wichtigsten Punkte zu "LiFePos" aufgezählt:
- Sie brennen nicht! (unter extremen Belastungen können sie platzen, wie jeder andere Akku/Batterie auch - kommt beim Airsoft eh nicht vor), aber der typische "thermische runaway", das thermische durchgehen der akkus, kann hier nicht mehr vorkommen!
- Sehr hohe Lebensdauer >5000Zyklen bei 1c Ladung/Entladung
- Niedrige Selbstentladung ähnlich LiIo/LiPo, dh. 4 Wochen vor Einsatz laden und es stehen immer noch problemlos 95% Kapazität zur Verfügung. In der zeit sind nimh/nicd akkus unter 50% oder auch bereits leer!
- Sehr konstante Spannungslage während der Entladung ->power bis zum Schluss! (z.b im vergleich mit 8x1400mAh 2/3AA Zellen: spürbar mehr und konstantere Leistung von Anfang bis Ende!)
- Nur sehr einfache Ladetechnik nötig (siehe mein Ladegerät)
- Unempfindlich(er)(als LiPos) gegen Überladung und Tiefentladung,
wobei ich der Meinung bin beides sollte weitgehend vermieden werden wenn es nicht unbedingt sein muss. Ansonsten ist die Lagerung völlig unkritisch ob bei Nennspannung von 3,3V/Zelle oder randvoll,
ist den Zellen egal! Ich habe aber auch einen Bericht gelesen, in dem einer mehrere Monate lange Tiefentladung (unter 1.0V) den Zellen auch nicht geschadet hat.
Jede Lipo Zelle wäre hier in schall und rauch aufgegangen!
- Kein balancen nötig (= keine spezielle Elektronik zur Angleichung der einzelnen Zellenspannungen (bei wenigen Zellen in Reihe)
Geht eine Zelle eines Akkupacks doch mal kaputt kann man sie einfach gegen eine neue tauschen. Das ist möglich weil der Innenwiderstand sich über die Lebensdauer kaum verändert und geringe Kapazitätsunterschiede innerhalb eines Akkupacks von den Zellen selbst ausgeglichen werden.
Sie sind sind zum Teil "selbst balancierend".
Erfahrungen
Für die Hochstromladung zwei meiner Akkus für die rc-cars schließe ich sie direkt an ein regelbares Netzgerät an. Wenn man weiß was man tut kann man so die Akkus in 15min aufladen, bei den 4600mah (2x2300) Akkus geschieht das mit 20A Ladestrom! Das macht kaum ein Ladegerät, mir wäre nur eines bekannt, welches noch nicht mal auf dem markt ist und 350euro kosten soll. Mein Netzgerät hat
mich nicht mal die Hälfte gekostet! Inzwischen lade ich die Akkus auch an der Lichtmaschine vom Auto!
Die kleinen 1100er Akkus (welche für Airsoft relevant sind) habe ich bereits in 11min geladen - die werden dabei nicht mal merklich warm! Ein hinweis für niedrigen Innenwiderstand und damit hohem Ladewirkungsgrad.
Daten
____________
"die kleine:"
A123 LiFePo 1100mAh "APR18650M1"
Systemspannung 3,3V
Max Ladespannung 3,6V
Minimalspannung 2,5V
Kapazität 1100mA (effektiv 950mAh)
Laderate 4C (ca. 4A) (7C getestet - 7,5A!!)
DauerEntladerate 30C / kurzzeit <10sec: 60C
18,3 x 65 mm <------------------------------------------------------- für alle Blinden:
Das sind die Maße! (Durchmesser x Länge)
39 Gramm
____________________
"die große"
A123 LiFePo 2300 mA "ANR26650M1"
Der Zellenkopf ist der Minuspol!!
Der Alubecher ist der Pluspol!!
Systemspannung 3,3V
Ladespannung 3,6V
Minimalspannung 2,5V
Kapazität 2300mA
Laderate 4C (ca.10A)
Dauerentladerate 30C / kurzzeit <10sec: 60C
Minimalspannung unter Last 2,5V
27x66 mm
70 Gramm
Ich nutze die kleinen (gelben) Zellen, 3 Stück im MP5SD Handguard verstaut.
Ich biete auch nur diese an in Verbindung mit dem Ladegerät (siehe unten), da "die großen" für Airsoft einfach zu sperrig sind und auch in keinen Schaft passen.
1100mAh, das ist doch viel zu wenig ?!
Wie oft ich dass jetzt schon gehört habe ...
Ok, grundsätzlich:
Ich hab mit einer M90 in der GB und
einem (!) 3-Zellen-1100mAh-Akku eine 24h Milsim überlebt, und hatte danach noch genügend Power um bissl Speedball zu machen.
Der Vorteil, der hier verkannt wird, ist eben, dass 1100mAH bei NiMh Akkus nie für eine Milsim reichen würden, weil man die RoF nach 500mAH schon vergessen kann. NiMh haben einfach null Power im Vergleich zu den LiFePos.
Die LiFePos bringen Power bis zum Schluss und geben sehr konstant Spannung ab. Dadurch dass es auch nur 3 Zellen á 3,3V sind lässt sie Spannung erst ganz kurz vor dem "Ende der Kapazität" nach, dh. dass die RoF den ganzen Akku "lang" konstant bleibt und erst ganz kurz vor dem "Ende der Kapazität" eine Vollbremsung hinlegt. Für Airsoft ziemlich genial (wg. RoF), allerdings sollte man zur Sicherheit schon einen Ersatzakku mitführen, dass kann ja auch ein NiMh sein.
Wenn man allerdings 2 vollgeladene LiFePos dabei hat brauchst man sich nie mehr Sorgen machen
Wer einmal in die LiFePos investiert, wir
nie wieder neue Akkus für Airsoft brauchen!
Stecker sind original Tamiya.
Diese Form des Akkus hat bis jetzt bei jeder ASG für die ich einen gemacht habe irgendwie reingepasst.
Mp5, G3, G36 sind "approved".
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Dadurch, dass die 2er Reihe und die 3te Zelle einzeln verschrumpft sind und mit hochwertigen, flexiblen Silikonkabeln (nicht so ein China-Müll wie bei 90% aller ASGs) verbunden sind, sind die Zellen sehr variabel anzuordnen.
Die 2 Zellen auf einer Seite sind Inline verlötet, braucht man also keine Angst vor einem "Brechen" haben.
Ladegerät und Akku mache ich auf Anfrage gerne.
Bei Fragen oder Interesse an einem Pack oder grundsätzlich zu den Zellen einfach anschreiben.
Auch Kritik ist gerne gesehen.
Bis dahin, viele Grüße,
Wüstenfuchs
/edit:
Nachdem ich jetzt schon mehrere Fragen zu der LED des Ladegeräts bekommen habe:
Grün = Voll! (oder Akku nicht angeschlossen)
Rot = Lädt!
Nennspannung ist 9,9V.
Wenn ihr ihn gerade eben geladen habt dürfte der Akku so 10,8V haben.
Es ist normal, dass wenn ihr ihn gerade frisch (oder gestern) geladen habt, und ihr in wieder ans Ladegerät steckt, dass die Lampe Rot wird.
Das liegt, wie oben erwähnt, an dem Unterschied zw. Abschalt- und Nennspannung. Also braucht ihr keine Angst haben, dass der Akku nach einem Tag wieder 5min geladen wird von dem Ladegerät.
Nochmal zum Mitschreiben:
Der Akku hat eine sehr niedrige Selbstentladung ähnlich LiIo/LiPo, d.h 4 Wochen vor Einsatz laden und es stehen immer noch problemlos >95% Kapazität zur Verfügung.
In der zeit sind NiMh/NiCd Akkus unter 50% oder auch bereits leer.
Auch wenns ungewohnt klingen mag, es ist so! Zudem ist es nicht besonders förderlich für den Akku ihn immer wieder ans Ladegerät zu stecken auch wenn er voll ist ....
Es sollte vermieden werden, dass der Akku am Ladergerät steckend gelagert wird (liegen gelassen wird ohne an der Steckdose zu stecken), evtl. kann da der Strom nach einer Zeit "falschrum" fließen ...)
Ich hoffe die Unklarheiten sind jetzt beseitigt.