Hello,

Bald beende ich mein Studium und bin im Moment auf der suche nach einem anständigem Job. Bei einem Vorstellungsgespräch werden viele (oft dumme) Fragen gestellt, wie auch z.b. zum Thema Hobbies.
Wahrscheinlich wie jeder von Euch, bin ich von Airsoft ziemlich begeistert, obwohl Aussenstehende diese Begeisterung oft nicht schätzen/teilen können. Politik und Angst können da auch eine Rolle spielen.

Aus reinem Interesse würde ich Euch gerne fragen:
falls danach gefragt, würdet ihr das Thema "Airsoft" in einem Vorstellungsgespräch erwähnen?

Ich persönlich würde es vermeiden, da es nur zu Komplikationen und Verwirrung führen könnte. Als Anfänger habe ich gemerkt, dass Leute damit nichts anfangen können und fast misstrauisch werden. Deswegen behalte ich es am liebsten für mich.

Eure Meinung dazu?

Cheers,
A.

PS: Es wäre interessant eine Diskussion zum Thema "Airsoft und Öffentlichkeit" oder "das Image des Airsofts" zu haben.

Ich halte meine Haupthobbys für mich. Nicht jeder muss wissen, dass ich Leute in Mittelalterklamotte mit einem Schaumstoffschwert haue (LARP), Plastikfiguren anmale und dann mit denen Spiele (Tabletop) oder mit einer "Spielzeug"waffe Kügelchen auf Leute schiesse. Solche Hobbys zu erklären braucht zuviel Zeit und ernten bei vielen komische Blicke. Da bleibe ich lieber bei "Lesen, Tauchen, Rennrad fahren und Fotografieren" oder so.

Klar. Die Hobbys sind alle völlig legitim, aber sind so ausgefallen, dass es einem Aussenstehenden echt schwer fallen wird zu verstehen wieso man diese betreibt. Da fährt man mit den üblichen Sachen einfach auf der sicheren Seite. Wenn man jetzt den Chef und seine Mitarbeiter besser kennt, kann man ja vorsichtig was andeuten. Aber ich trenne mein Arbeitsleben lieber von den ausgefalleneren Dinge, die ich mache. Die die es wissen müssen, wissen es, den Rest, den geht das stumpf nichts an.

Glücklicherweise akzeptiert (heutzutage) mein komplettes, soziales Umfeld, was ich mache. Aber ich kenne auch Leute, denen steigt schnell mal die Freundin aufs Dach oder die Eltern haben Mühe damit. (Bis damals, so um 2003, meine Mutter kapiert hat, dass Warhammer 40k (Tabletop) nichts mit braunem Gedankengut zu tun hat, hat es ein wenig Überzeugungsarbeit benötigt.)

Es ist schade, dass man sich manchmal verstecken muss, aber sicher ist sicher.

Sollte jemand das Thema umschreiben wollen, sagt bloss nichts wie "Spielzeug für Erwachsene". Kommt echt nicht gut an. Wirklich...

Hab nein gesagt und zwar aus folgenden Gründen:

- Bei rund 80% der Vorstellungsgespräche zählt der Eindruck des Bewerbers, und nicht die Fachkenntnisse.
- Wahrscheinlich wirst Du es in Deinen Lebenslauf schreiben wollen, und wenn es da auffällt, dann negativ. Im besten Fall wirst Du gar nicht eingeladen.
- Wer Airsoft kennt, wird höchstwahrscheinlich über einen Artikel in der 20min von einem Falscheinsatz der Polizei aufgrund bewafneter 14jähriger davon erfahren haben.
- Wenn jemand Airsoft nicht kennt, wirst Du Ihm den Sport in etwa so beschreiben: "Es ist wie modernes Räuber und Polizist. Wir tarnen uns und schiessen mit Airsoftgewehren aufeinander, um uns gegenseitit auszuschalten. Im Grunde ähnlich wie Paintball."
In diesem Satz hast Du tarnen, schiessen und Gewehr drinn, und alles weckt negative Assoziationen. Wieviele erinnern sich positiv an ihre Militärzeit, und wieviele haben eine gute Meinung von jenen, die das auch noch gerne gemacht haben.

Aber:
-In der Regel weiss ein Personalbeauftragter nach rund 7 Sekunden, wen er einstellt, und wen nicht. Wenn Dus also versaust, dann höchstwahrscheinlich nicht nur wegen Airsoft.
- Wenn Dus erwähnst UND eingstellt wirst, kannst Du davon ausgehen an einen offenen Chef und eine Firma mit angenehmen Betriebsklima geraten zu sein.


Zum Thema Airsoft + Öffentlichkeit:
Find ich jetzt etwas gross, um es hier auch noch zu diskutieren, der Thread wird auch so sehr nützlich sein, da die meisten von uns sehr jung sind.
Sage aber trotzdem was dazu:
Um Airsoft gesellschatlich akzeptabel zu machen, müssen wir uns als seriösen Sport zeigen, wie es zum Beispiel Steiny und seine Jungs an der FANTASY BASEL gemacht haben(Ich warte übrigens immer noch auf Fottos), sodass wir uns vielleicht irgendwann in die Liste der Adventure-Sportarten mit Paintball, Lasertag oder Parkour einreihen können.

(Alle Zahlen aus dem Gedächtnis, ohne Gewähr)

sunny

Ich schliesse mich mit Gibbon an.
Ich habe erst nach etwa 3 Monaten in der Firma angefangen von meinem Hobby zu erzählen, weil sie einen Ausflug in eine Painballarena unternehmen wollten. Ich habe gesagt, dass ich nicht mitkomme weil ich Privat professionell Pintball spiele und das ziemlich unfair für sie wäre. Mit der Zeit dan habe ich aufs Thema Airsoft gewechselt. Konnte ich aber nur tun, weil ich die Einstellungen kannte von den MA's.

Meine Freundin findet es ebenfalls nicht gut was ich mache, aber nur weil unsere "Spielzeuge" so echt aussehen und wir mit Tarnklamotten rumlaufen. Paintball wiederum ist geil. Da verstehe man doch die Frauenlogik bitte. ^^

Soziales umfeld akzeptiert es nach rund 10 Jahren und wissen auch warum ich das mache. Gewisse Kollegen wollen einfach nicht das man darüber redet aber die meisten möchten es mal ausprobieren.

Kurz gesagt es ist ein Abwägen wie schnell du wem was erzählen kannst.

Also ich meine auch, grundsätzlich nicht erwähnen...mein Voting: je nachdem

Wenn Du aber bei Beste-Armee-der-Welt-Ueli einen Job suchst, dann kann das doch positiv sein wenn man das erwähnt

Immerhin werden doch etliche Airsofter im Militär Offiziere oder so und das wird dort natürlich gerne gesehen wenn da schon im jüngeren Alter trainiert wird für später.

lg
Eloy

Das mag für die Vereinigten Staaten gelten. Ich denke aber bei uns hätte man eher Angst davor, dass dadurch Blick Schlagzeilen a la "Hobby-Rambo" generiert werden können.

@Neorro:
Ob man es beim Vorstellungsgespräch nun erwähnt oder nicht ist das eine. Viele Arbeitgeber checken inzwischen auch den Auftritt in den sozialen Netzwerken der jeweiligen Bewerber. Da kann man sich mit betrunkenen Party-Fotos und posen mit Gewehr viele Plus Punkte abholen.

Airsoft ist ein Hobby, welches nicht alle verstehen wollen/können...
Ich würde dir davon abraten, dies in einem Vorstellungsgespräch zu erwähnen. Alles was nicht gerade Fussball ist, tanzt schon aus der Reihe. Extremsportarten würd ich auch weglassen.
Sogar Tauchen wird teilweise schon skeptisch hinterfragt

@DD: yolo

Ich habe sogar 2 verschiedene FB Profile: Privat und Airsoft.
Lass das Hobby: Airsoft weg, ist besser.

Ich habe in den letzten Jahren mehrere Vorstellungsgespräche hinter mich gebracht. Ich habe Airsoft nirgendwo als Hobby angegeben, sondern Pfadfinder, Snowboard und Security, bei welchen ich überall gute Referenzen vorzuweisen habe.

Ein Hobby geht den Arbeitgeber prinzipiell nichts an und gerade bei einem heiklen Thema wie Airsoft bin ich jeweils Vorsichtig.

Allerdings habe ich, nachdem ich jeweils ne Zeit da gearbeitet habe und die Mitarbeiter einschätzen konnte, auch ab und zu mein Hobby erwähnt und erhielt NUR positive Reaktionen (Die Fotos vom letzten Berget Event waren der Renner im Pausenraum.). Okee, da das bei der Polizei war, (nein, nicht als Polizist, aber ich arbeitete mit denen zusammen) waren die von Grund auf gegenüber Waffen eher positiv eingestellt und freuten sich, dass in der schweizer Airsoftszene sich so viel Mühe gibt präventiv Probleme zu verhindern.

Als Fazit: Mitarbeiter kann man nach einer gewissen Zeit durchaus ins Hobby einweihen, auch den Chef, aber bei einem Vorstellungsgespräch würde ich davon abraten.

Arbeite selbst bei der Armee. Kommt überhaubt nicht gut an.

@Blackbeard

Sagst Du

Ich arbeite auch beim Bund, eher bei der rot-grünen Sektion, als einziger nicht Rot-Grüner, sogar da haben die meisten Leute keine Vorurteile und sind, wenn dann, eher positiv überrascht wenn man davon erzählt und ihnen das Ganze mal richtig herüberbringt, also nicht von der Presseseite her. Habe sogar schon Leute an Events mitgenommen welche dann völlig umgedreht waren und ihre Anfangsmeinung total revidiert haben

Auch kenn ich viele im Pentagon, also unseres, und auch da haben die meisten keinen schlechten Eindruck.

Aber ist halt überall so dass es Pro und Kontra gibt.

Daher auch meine Aussage: grundsätzlich mal sicher nichts erwähnen..

Wenn Du meinst dass es bei Euch nicht gut ankommt, dann versteh ich das auch. Da möchte ich aber nicht näher darauf eingehen warum das wohl so ist, zumindest nicht hier im Forum

Kommt natürlich darauf an wo und für welchen Beruf man sich Bewirbt.
Ich war auf Lehrstellensuche und habe Airsoft als Hobby sogar im Lebenslauf. Ich musste auch meinem Chefe erklären was Airsoft ist und er fand es sofort cool. Nun habe ich die Lehrstelle als Informatiker! Ich hab ihm von den Positiven Aspekten von Airsoft aufgezählt und er wollte sogar Fotos sehen! Ich glaube sogar das er nun auch mahl spielen will!

Also, erwähnen kann man es je nachdem wie gross der Betrieb ist/ Obs der Bund/ Das Militär oder etwas anderes ist und auch was für ein Beruf... Jeder sollte es selber einschätzen können.

LG Päddi ^^

kann hier vielleicht mal jemand schliessen?
diese Diskussion ist etwa so müssig wie jene über Tarnkleider und ÖV.
GMV sagt nein, und dann gibts noch die Ja-Sager

Danke für den Input, war interessant eure Geschichten zu lesen!

@Spitfire, ich finde man sollte Erfahrungen ruhig teilen können, keiner ist gezwungen hier was zu schreiben oder nachzulesen . Ich habe das Thread aus Neugier eröffnet, denn ich wollte wissen wie es in der Arbeitswelt mit AS steht. Für Anfänger wie mich ist es eine interessante Frage. Ich glaube das meiste wurde gesagt, doch wieso schliessen? Offenbar reden die Leute gerne darüber. Diskussionen über ÖV oder Tarnkleider fände ich auch interessant - ist dieses Forum nicht dazu da Informationen, Meinungen und Erfahrungen austauschen zu können?

Cheers!