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Taktik 2.: Das Vier-Mann-Team (4MT)
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Autor:  Steiny [ 4/12/2012, 10:49 ]
Betreff des Beitrags:  Taktik 2.: Das Vier-Mann-Team (4MT)

Das Vier-Mann-Team (4MT)

Bevor es dazu kommt, dass große Ansammlungen von Spielern koordiniert werden, sind die Einzelpersonen gefragt.
Die einzelnen Spieler bilden am sinnvollsten ein Vier-Mann-Team, bzw. abgekürzt 4MT.

Der Sinn dieser Gruppierung ist, jedem Spieler ein feste Position zuzuweisen, damit dieser einen bestimmten Bereich absichern kann. Im Gegensatz zu Leuten wie Rambo und Chuck Norris, ist der Normalsterbliche nicht in der Lage eine 360° Rundumsicht zu jeder Zeit aufrecht zu erhalten. Abbildung 1 soll dies grafisch verdeutlichen.

Bild
Abb. 1: Deckungsbereich innerhalb eines 4MTs.

Es macht daher Sinn, sich mit anderen Spielern zusammen zu schließen und Aufgaben abzugeben, die man selber nicht ausführen kann - was wiederum Kennzeichen eines Mannschaftssports ist.
Dies soll nicht bedeuten, dass die persönlichen Qualitäten unter die Vorgehensweise eines Teams zu stellen sind. Es soll viel mehr klarstellen, dass jeder im Team weiss, was der Nebenspieler macht, genauso, wie der Nebenspieler weiss, was man selber macht.
Die persönlichen Fähigkeiten werden in den verschiedenen Situationen ausgespielt, während der Nebenmann die Rückendeckung übernimmt. Der weiss ja dann, was innerhalb des 4MTs zu tun hat, um seinen Nebenmann zu sichern.

Was sich hier sehr theoretisch anhört, ist beispielsweise beim Fussball gängige Praxis. Kommt ein Angreifer angestürmt, geht ein Abwehrspieler auf ihn zu. Hinter dem Abwehrspieler kommt ein zweiter Verteidiger an und deckt dessen Rückraum. Legt sich der Angreifer den Ball zu weit vor, kann der zweite Verteidiger den Ball abfangen.
Dass sind teambasierte Grundlagen, die für den Mannschaftssport Airsoft ebenfalls Geltung finden.

So gesehen, beginnt die Aufteilung innerhalb eines 4MTs mit dem 2er Team. Etwas weiter unten werde ich eine kurze Sicht dazu aufzeigen.

Die Sicherung bzw. die Sektoren, die man in einem 4MT aufrecht erhalten kann, sollten klar definiert sein. Wer von den Spielern welchen Bereich abdeckt spielt dabei erst einmal keine große Rolle. Vielmehr ist es wichtig, eine zugewiesene Position zu halten.
Soll ein Spieler beispielsweise die rechte Flanke sichern, so verlässt er nicht seine Position und rennt nach links, wenn dort etwas vermutet oder hört. Dazu ist der Spieler auf der linken Seite der Formation positioniert.
Auch hier möchte ich den Vergleich zum Fussball machen: Man stelle sich den rechten Verteidiger einer Fussballmannschaft vor, der nur deshalb nach links rennt, weil dort der Ball und das Geschehen ist. Er würde seine Position verlassen, eine Lücke bieten und der gegnerische Mannschaft einen Vorteil bieten, was die auch oft auszunutzen wissen.

Auch in einem spontan entstandenen Team lassen sich klare Aufgaben verteilen. Die wichtigste ist die Überwachung des jeweils zugeteilten Sektors.

Eine andere Aufgabe ist die Unterstützung, wenn ein Teamkollege Kontakt mit gegnerischen Spielern hat, den man ja als Airsoftspieler sucht. Das ist ja der Sinn des Spiels. Aber statt sich nur abwartend aus der Distanz zu beschiessen, macht es mehr Sinn, sich gegenseitig zu decken und vorzurücken.
So kann man, ohne dass man sich kennt ein Team aufstellen und problemlos miteinander spielen.

Dennoch ist unbestreitbar, dass sich Teams, deren Spieler sich kennen und miteinander trainiert haben, besser verstehen und vertrauter miteinander handeln. Daher ist es konsequent weitergedacht, möglichst regelmässig mit denselben Personen zu Spielen. So schweisst sich ein Team zusammen und wird eine homogene Gruppe. Dazu sollte man neben vielen anderen Dingen zwei sehr wichtige Dinge beachte. Erstens muss man sich Zeit nehmen und zweitens muss man sich Zeit lassen.

Ein 4MT kann man noch mal unterteilen, wie ich weiter oben angekündigt habe.
Wie man es bei einer Flugzeugstaffel kennt, was aus einen Leader und einen Wingman besteht, kann man ein .
Im 4MT wird diese Funktion auf zwei 2er-Teams umgemünzt, was in Abbildung 2 dargestellt ist.

Bild
Abb. 2: Unterteilung in Leader- und Coverteam.

Die zwei 2er Teams können sich dann gegenseitig Deckung geben und sichern.
Geht das Leaderteam voraus, deckt das Coverteam ab. Rückt das Coverteam nach, sichert das Leaderteam die Sektoren ab.

So lässt sich das 4MT also noch weiter unterteilen, bleibt aber in seiner Funktion als 4MT am effektivsten.


Auch wenn hier vom Vier-Mann-Team geredet wird, so ist diese Konstellation nicht in Stein gemeisselt.
Spielt ein Team zu fünft, dann stellt man sich entsprechend um. Das gleiche gilt für ein Team, dass aus drei Spielern besteht. Aus organisatorischen Gründen ist das Vier-Mann-Team aber am besten für eine Mannschaftsaufstellung geeignet.


Grüsse

Steiny

Autor:  Corni [ 4/12/2012, 21:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Das Vier-Mann-Team (4MT)

Hallo Leute

Meiner Meinung nach ist eine solch "feste" Struktur wie das 4MT vor allem sinnvoll, wenn man sich Team-/Vereinsintern organisieren will, da sich in diesem Kreise die Spieler ja bereits kennen und hoffentlich auch gut eingespielt sind und somit eine feste Einteilung auch Sinn macht.

In der praktischen Anwendung zB. an einem Event mit einem wild zusammengewürfelten Haufen Spieler, ist es wohl besser die gegebenen Vereinsstrukturen einfach zu belassen und zu hoffen dass jeder Verein auch schon In-game-technisch einen Leader mit den nötigen Fähigkeiten und Engangement hat, dass er eben gegebenenfalls die Unterteilung seines Teams/Vereins in weitere Untergruppen selber vornehmen kann.

Im Grunde will ich damit sagen, dass an Airsoftspielen ein 4MT wohl eher per Zufall entsteht, als dass das Konzept bewusst angewandt wird. Nichts desto trotz finde ich die Ausführung von Steiny sehr gelungen. Und umso mehr ist das Konzept der kleinen eingespielten Gruppe, als Element in einem grösseren Team, in der Praxis wohl allgegenwärtig. Die Vorteile die daraus entstehen sind wohl selbsterklärend. Und wie Steiny auch schon geschrieben hat, manchmal sind es eben 3 oder 5.

Greez Corni

Autor:  Brian Caruso [ 16/12/2012, 21:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Taktik 2.: Das Vier-Mann-Team (4MT)

Aus meiner Erfahrung heraus bestätige ich die Funktionalität des 4MT. Dies zumindest in der Theorie. So wird diese Taktik auch im polizeilichen Bereich sehr häufig umgesetzt. Insbesondere die Möglichkeit des "splitten" ist eine gute Option zur Bewältigung von Situationen.

In der Spielpraxis stösst jedoch jede feste Gliederung an ihre Grenzen. Ob es nun 2, 3, 4, 10 oder 11.5 Spieler sind. Problem ist das unregelmässige aber verlässliche Wegfallen von Spielern. Gleichzeitig stossen neue Spieler als Folge des Respawns dazu. Das ergibt an der Frontlinie stetige Wechsel. Im Prinzip müssen sich die Gruppen mit jeder Veränderung neu organisieren. Das ergibt massive Probleme bei der Kommunikation. Insbesondere bei schnell wechselnden Tasks und damit Frontverläufen muss daher an die persönliche Fähigkeit, sich vor Ort selbstständig zu organisieren, appelliert werden.

Insbesondere in grösseren Spielen ist die Organisation durch den obersten Team-Chef kaum von hinten zu bewältigen. Er kann wohl Anfangsaufstellung und Nachschub festlegen. Für die Organisation an der Linie ist aber auf fähige Truppchefs zu hoffen.

Aufgrund der stetigen Wechsel und dem teils mageren Verständnis von zugewiesenen Feuersektoren befinde ich den bunt zusammengewürfelten, in der Grösse vollständig flexiblen Haufen, der durch einen einzelnen Gruppen-Chef (Mit Funk) geführt wird, noch immer als die "zuverlässigste" Variante. Auch wenn Effizienz und taktische Vielfalt zu wünschen übrig lassen können.

Der Traum von der sauber zusammenspielenden Gruppe, die sich unter sauberer Absprache und ohne jegliche Verluste durch gegnerische Massen schlägt, wird wohl Traum / theoretisches Konstrukt bleiben.
Für jene, die dies trotzdem anstreben, habe ich folgenden Rat:

Beginnt ganz klein. Wichtigste Anforderung ist die Kommunikation. Erst, wenn alle vom gleichen Sprechen und gleiche Vorstellungen von Formationen und Taktiken haben, beginnt sich das Team-Spiel zum Selbstläufer zu entwickeln.

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