Steiny
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Beitrag Offener Brief an den ASVD und die Airsoft-Community
Lieber ASVD,
liebe Community,
ich möchte die Absage der Verbands-OP des ASVDs zum Anlass nehmen, einen offenen Brief an den Vorstand des ASVDs und die Airsoft-Community zu richten.
Ich möchte mit diesem Text ein paar Fragen stellen und hoffe, dass wir darüber offen reden können.
Es liegen mir fern die Vereine, Spieler oder den ASVD zu beleidigen, obwohl der eine oder andere Satz vielleicht so aufgefasst werden könnte.
Vor allem bin ich auf die Reaktionen sowohl des Vorstands, als auch der Vereine und Spieler gespannt und hoffe auf einen respektvollen Austausch.
Ich möchte hier mal ein paar Dinge ansprechen, die sich im Einzelnen mit vier Überschriften zusammen fassen lassen:
1. Verband-OPs des ASVDs
2. Die Arbeit des ASVDs
3. Die Vereine und Spieler
4. Kommunikation und Ausrichtung des ASVDs
1. Verbands-OPs des ASVDs
Es wundert mich schon ein wenig, wenn ich fast wöchentlich im Forum lese, dass bei S.W.O.R.D. in Riedikon nach nicht mal 10 Sekunden die Spiele ausgebucht sind (auch wenn es im Moment mal ein paar freie Plätze hat), aber die Verbands-OP abgesagt werden muss, weil nicht genügend Teilnehmer vorhanden sind.
Ich sehe da drei Gründe, warum dem so ist.
Das betrifft die Terminabsprachen, das Startgeld und die Motivation.
Was die Terminabsprachen trifft, bin ich ebenfalls erstaunt, dass S.W.O.R.D. bzw. Ruhli die Termine für die Spiele in Riedikon mittlerweile fast sechs Monate im Voraus bekannt gibt, während der Termin für die Verbands-OP etwa sechs Wochen vorher gepostet wurde. Das ist nicht nachvollziehbar und stösst bei mir auf Unverständnis.
Zwar wurde schon an der Generalversammlung bekannt gegeben, dass es Ende August eine Verbands-OP geben wird. Aber der Zeitrahmen wurde nur grob benannt. So habe ich mir zum Beispiel das falsche Wochenende dafür frei gehalten.
Es mag sein, dass der Vorstand den Termin nur deshalb so spät publizieren konnte, weil er erst noch mit den Besitzern Rücksprachen treffen musste. Aber genau das kann man ja im Vorfeld der Community mitteilen und eine Information dazu rausgeben. Dann könnte ich mich als Spieler darauf einstellen und mir gleich zwei freie Wochenenden einplanen.
Worauf ich mich einstellen muss ist, dass die Verbands-OP Geld kostet. Sowohl für mich als Spieler, als auch für den Veranstalter.
Dass ich Spieler argumentieren hörte, dass die Verbands-OP zu teuer ist, verwundert mich. Das Material und vor allem die Zeit, die die Organisatoren verwenden, um ein tolles Areal herzustellen sollte man nicht unterschätzen. Und wenn man als Spieler nicht weiss, was das an Zeit kostet, dann sollte man sich mal als Helfer melden, damit man mal einen Einblick über den Aufwand erhält. Das beste Beispiel dafür, dass man ein bekanntes Areal verändern kann war die kleine OP in Emmetten, wo der Eventmanager klere ein Areal mit ein paar Änderungen völlig zu neuer Blüte verholfen hat. Das war Phänomenal.
Aus verschiedenen Gründen scheint aber die Motivation zu einer Verbands-OP zu gehen nicht mehr sehr gross zu sein. Vielleicht ist ein Grund, dass durch die Beschränkung der Teilnehmerzahlen die Verbands-OP an Attraktivität eingebüsst hat.
Ein anderer Grund scheint zu sein, dass es Spieler gibt, die die Verbands-OP als Bier-Party missbrauchen. Wenn ich sehe, dass Leute aus dem Vorstand des ASVD bei der Party mitmachen und die OP stören, dann schneiden sie dem ASVD ins Fleisch. Nur um es klar zu stellen. Ich bin auch für Bier-Partys. Aber bitte nicht während der Verbands-OP. Da kann man sich auch an einem anderen Wochenende zu treffen.
So war bis zum Jahr 2010 für mich immer die Verbands-OP wirklich die Krönung des Jahres. Das ist nun nicht mehr so.
2. Die Arbeit des ASVDs
Immer wieder höre ich von Vereinen und Spielern, dass sie nicht wissen, was der ASVD sinnvolles macht. Diese Spieler denken vielleicht, dass der ASVD nur nach einer Existenzberechtigung sucht.
Dabei sehe ich auch hier drei Sachen, die der ASVD macht.
Zwar liegt es in der Natur, dass zum einen die Mitgliederdaten verwaltet werden, aber darüber hinaus ist der Kontakt zu den Behörden zu nennen und das Verleihen von Material.
Bei der Generalversammlung wurde angesprochen, dass einige Vereine zum Teil sehr schlechten Kontakt zum ASVD halten. Alleine der Aufwand, den der ASVD wegen der Mitgliederdaten betreiben muss ist dadurch immens. Der ASVD muss ständig den Mitgliedern hinterher rennen – und dass im Zeitalter der elektronischen Kommunikation!! Da meldet sich ein Verein an, bekommt auf dem Postweg eine Rechnung und gibt dann bekannt, dass er sich mittlerweile wieder aufgelöst oder umbenannt hat. Aber statt einfach kurz eine Email an den Vorstand zu schreiben, dass sich was geändert hat, meldet man sich erst, wenn der Verband nachfragt, was nun los ist. Mit solchen Dingen muss sich der Verband rumschlagen. Macht das mal beim Fussball- oder Radsportverband. Da läuft das aber anders.
Die Mitgliederdaten sind auch deshalb wichtig, weil man als Mitglied eines Vereines, der im ASVD ist, einen Versicherungsschutz geniesst. Wenn ich lese, dass der Verein GCB einen Haftungsausschluss verlangt, bevor man dort mitspielen darf, dann muss ich schmunzeln, denn als Vereinsmitglied, dass dem ASVD angehört, bin ich über den ASVD sowieso Haftpflichtversichert.
Was mir als Spieler völlig fremd ist, macht der ASVD zum Beispiel ständig: Den Kontakt mit Behörden aufrecht halten.
Zwar sehe ich keinen verwertbaren Sinn darin Kontakte zu den kantonalen Waffenbüros zu halten aber ich habe mit denen auch noch nie zu tun gehabt. Ob ich von den Kontakten profitiere, kann ich wirklich nicht ermessen.
Was wäre, wenn der ASVD keine Kontakte mehr mit der FedPol, den kantonalen Waffenbüros und Pro Tell knüpfen würde? Das wäre eine Frage, die ich gerne mal beantwortet bekommen würde. Dann würde nicht nur ich, sondern auch viele andere mal den Sinn darin erkennen. Wenn der ASVD den Kontakt nicht suchen und aufrecht erhalten würde, dann wäre es wahrscheinlich für den einzelnen Verein ohne Konsequenz aber für die gesamte Community wäre es fatal.
Den Sinn beim Airsoft sehe ich im Spielen und nicht im Kontakt mit den Behörden. Aber ich bin auch nur ein Spieler. Und so gesehen scheint den meisten nicht bewusst zu sein, dass Airsoft eben etwas anderes ist als z.B. ein Fussballspiel. Beim Airsoft kann man nicht einfach auf eine Rasenfläche gehen und ein Plauschspiel machen!
Neulich habe ich mit jemandem aus einem Verein gesprochen, der mir erzählte, wie viel Geld sie neuerdings für Material ausgegeben um eine gute OP organisieren zu können.
Dabei verstehe ich nicht wie man sich damit brüsten kann, wo doch genau das eine der Sachen ist, die der ASVD anbietet.
Der ASVD hat mittlerweile eine Halle angemietet – wie bei der Generalversammlung erzählt wurde – und lagert dort die verschiedenen Eventgegenstände, die man sich ausleihen kann.
Bei alle dem, was ich jetzt aufgezählt habe, sollte einem bewusst werden, was die Leute im Vorstand des ASVDs für Zeit und Arbeit investieren.
Ich habe einen riesigen Respekt vor den Leuten im Vorstand und möchte daran erinnern, dass sie ihre Arbeit ehrenamtlich machen! Und nun zeigt mir mal auch nur eine Person in der Szene, die soviel Zeit damit verbringt, für die gesamte Schweizer Airsoft-Community was auf die Beine zu stellen wie der ASVD!
3. Die Vereine und Spieler
Wenn ich mich mit Vereinsvertretern und/ oder -spielern über den Sinn des ASVD unterhalte, dann staune ich oft über deren Aussagen.
Zum einen heisst es, dass man als Verein lieber alleine den Kontakt zu den Behörden sucht und zum anderen, dass der ASVD nichts für den Verein tut.
Solche Argumente finde ich verwunderlich und ich hoffe, dass die Vereine, die hier im Forum aktiv sind aber nicht im ASVD, darauf eingehen und erklären, ob sie das wirklich so sehen. Dann können der ASVD zusammen mit dem Verein und der Community vielleicht was dagegen tun.
Zu sagen, dass man den Kontakt zu den Behörden als Verein selber sucht, hört sich an, als würde der ASVD eine Art Monopol darauf erheben. Im Gegenteil. Alle sind doch froh, wenn ein Verein etwas in die Wege leitet und dann die gesamte Community incl. dem ASVD davon profitiert. Wie sowas funktioniert, hat STORM beispielsweise gezeigt, als sie mit dem Zoll in Basel eine Absprache über die Aus- und Einfuhr der AEGs getroffen haben. Diese Absprache gilt zwar nur für einen Grenzübergang hat aber für die gesamte Community ihren Nutzen bewiesen. Selbst wenn wir nach Schweden reisen, nutzen wir dieses Papier in angepasster Form. Das gleiche Beispiel zeigt die Reise via Italien, wo Longbow, vom GCB zeigte, wie sich die Situation beim Grenzübergang nun geändert hat. Derartige Ergebnisse würde ich mir von anderen Vereinen auch wünschen - oder, wenn sie schon vorhanden sind - mal aufgezeigt bekommen. Besonders die aktiven Vereine wie z.B. S.W.O.R.D., ASG und GCB fallen mir dazu ein (Es gibt aber sicher noch mehr Vereine zu nennen).
Wird man als Verein nur dann Mitglied im ASVD, wenn man einen persönlichen Profit davon erhofft? Seitens der Vereine nur zu warten, dass der ASVD etwas für genau den einzelnen Verein tut, provoziert bei mir nur ein verständnisloses Kopfschütteln.
Mitglied eines Vereins wird man, weil man Airsoft spielt und Gleichgesinnte treffen möchte. Das machen wir alle so. Aber Mitglied des ASVD wird man doch wohl, damit wir als Gruppe gegenüber den Behörden besser auftreten können. Schließlich werden wir alle mit den gleichen Problemen konfrontiert: Nämlich mit den Behörden! Der Verband sollte doch sowas wie ein Pool sein, wo alles Wissen und alle Problemlösungen und -strategien zusammen getragen werden.
Deshalb möchte ich auch die Vereine mal fragen, welchen Nutzen sie außer dem Veranstalten von Spielen in der gesamtschweizer Airsoft-Community haben? Ich würde mir von ihnen wünschen, dass sie sich mehr beteiligen würden; Fragen stellen, mit Anregungen und Ideen kommen.
Motzen ist gut und muss mal sein. Aber kommt doch bitte auch mit Vorschlägen und Verbesserungen. Beteiligt euch und fragt nicht immer, was der ASVD für euch tut, sondern tut mal was für die Airsoft-Gemeinschaft; etwas, was über die Spielfeldgrenze hinaus bestand hat.
Wenn ein Verein sagt, dass der ASVD nichts bietet, dann bietet euch dem ASVD an und macht dann was für alle Vereine und Spieler.
4. Kommunikation und Ausrichtung des ASVDs
Weder möchte ich den Vereinen, noch den Spielern Vorwürfe machen. Aber dennoch mal ein paar Fragen stellen, die vielleicht etwas unbequem sind.
Wenn ich aber sowas, wie einen Vorwurf für gerechtfertigt halte, dann dem ASVD gegenüber, weil ich die Kommunikation mit der Community für inexistent halte. Eine strategische Ausrichtung kann ich ebenfalls nicht erkennen.
Es mag ja sein, dass die Kommunikation zu den Vereinsvertretern im Forum vorhanden ist - dass kann ich nicht beurteilen. Aber als einfacher Spieler, sehe ich ein Problem mit der Kommunikation, weil eben nur Vereinsvertreter wissen, was im ASVD gerade läuft.
Hat ein einfacher Spieler Interesse bei einem Projekt mitzuhelfen, dass der ASVD betreibt, fehlt ihm die Möglichkeit dazu. Auch bei den Vereinen, die nicht im ASVD sind, fehlt diese Kommunikationslinie. Das halte ich in Bezug mit der Community für das grösste Problem.
Wenn ich ins AA-Forum gehe, dann bekomme ich nie mit, was der ASVD gerade plant oder aktiv macht.
Ich möchte aber über die Aktivitäten des ASVDs informiert werden und zwar dort, wo ich mit dem ASVD Kontakt aufnehmen kann – also im AA-Forum. Hier würde ich mir wünschen, dass der ASVD eine Plattform im AA-Forum benutzt um über die Aktivitäten und aktuellen Projekte zu informieren. Die Homepage ist sinnvoll, um mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren - keine Frage. Aber wir sind nicht die Öffentlichkeit, sondern die Community!
Wie will denn der ASVD beispielsweise S.W.O.R.D. oder den GCB dazu bringen, sich im ASVD zu engagieren, wenn von denen keiner weiss, was der ASVD gerade plant? Wenn der ASVD im AA-Forum schreiben würde, dass im Herbst geplant ist mit beispielsweise dem Kanton XY Kontakt aufzunehmen, könnten das die Leute lesen, die zwar die nicht im ASVD sind, aber evtl. Kontakte zu dem Kanton haben. Sie könnten dann - obschon nicht im ASVD - eine mögliche Unterstützung sein.
Meiner Meinung nach sollten alle Projekte, die der ASVD betreibt, der Community in einer einfachen und unkomplizierten Form mitgeteilt werden. Wenn sich der ASVD einem Projekt annimmt, sagen wir mal das Gentlemen Agreement, dann sollte das hier im Forum stehen. Darüber würden die Leute aus der Community aufgefordert werden, sich daran zu beteiligen. Dann wäre das Gentlemen Agreement eben kein "Kind" des ASVDs, sondern ein Produkt der gesamten Community - für die gesamte Community.
So gesehen sind Kontakte zu den Waffenbüros ja schön und toll. Aber die Kontakte zur Community sind deshalb nicht zu unterlassen!
Deshalb stellt sich mir auch die Frage, wie denn die strategische Ausrichtung des ASVDs aussieht? Will der ASVD Aushängeschild für die Behörden sein oder will der ASVD den Vereinen und Spielern nutzen? Auch wenn der Verband und die Vereine etwas anderes unter dem ASVD verstehen, muss man sich darüber mal öffentlich austauschen. Bei einem Fußballverband fragt keiner nach dem Sinn, weil die Strukturen ganz klar über Jahrzehnte gewachsen sind. Tritt man einem Fussballverein bei, wird man automatisch Verbandsmitglied und bekommt einen Spielerpass. Und versichert ist man dann auch automatisch.
So lauten die Fragen, der strategischen Ausrichtung: Wo wollt ihr hin? Was wollt ihr bieten? Wie kann man euch helfen?
Ich möchte die Community - wirklich alle, vom Verbandsmitglied über Vereinsspieler bis hin zum Einzelspieler - anregen, sich inhaltlich mit den Belangen rund um die Airsoft-Szene auseinander zu setzen.
Hier geht es nicht um den einzelnen Spieler oder Verein. Hier geht es um die gesamte Schweizer Airsoft-Community - und dass ist wiederum jeder von uns!
Grüsse
Steiny
_________________ real is real and a game is a game.
Wenn der klügere immer nachgibt, muss er aufpassen, dass die Dummen nicht bald die Welt beherrschen...
Helmut Schmidt: "Die Dummheit von Regierungen sollte niemals unterschätzt werden."
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